Leitpfosten
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Was sind Leitpfosten und warum sind sie wichtig?
Leitpfosten dienen als visuelle Führung entlang der Fahrbahn – ihr Zweck ist rein funktional, aber in der Praxis unverzichtbar. Sie helfen Verkehrsteilnehmern dabei, den Verlauf der Straße frühzeitig zu erkennen und sicher auf der Fahrspur zu bleiben. Besonders bei schlechten Sichtverhältnissen wie Starkregen, Schneefall oder Dunkelheit verhindern sie gefährliche Fahrfehler.
Ihre reflektierenden Elemente werfen das Licht von Fahrzeugscheinwerfern zurück, wodurch sich die Fahrbahn optisch verlängert und besser einschätzbar wird – ein entscheidender Vorteil in Kurven oder auf unübersichtlichen Strecken. Die klare Ausrichtung der Reflektoren in Fahrtrichtung erhöht dabei die Wahrnehmbarkeit zusätzlich.

Die richtigen Leitpfosten kaufen
Nicht jeder Leitpfosten erfüllt automatisch alle Anforderungen – je nach Einsatzort, Umgebung und Verkehrsaufkommen unterscheiden sich Material, Befestigung und Reflektoren deutlich.
Leitpfosten für die Leitplanke oder den Straßenrand?
Für klassische Straßenränder eignen sich Leitpfosten zum Eingraben – sie werden dauerhaft in den Boden eingebracht und sind durch ihre Verankerung äußerst standfest. Diese Bauform kommt vor allem entlang von Landstraßen, auf langen Streckenabschnitten und in Kurven zum Einsatz.
An Schutzplanken werden hingegen sogenannte Plankenaufsatz-Leitpfosten montiert. Sie benötigen keine eigene Bodenverankerung, da sie direkt auf die Leitplanke gesetzt werden. Das spart Platz und Montagezeit – vor allem auf engen Fahrbahnabschnitten ein klarer Vorteil.
Auch bei beengten Verkehrsflächen, etwa auf Brücken, werden zunehmend kompakte Straßenpfosten eingesetzt, die weniger Platz beanspruchen und sich flexibel montieren lassen.
Worin liegen die Unterschiede zwischen den weißen und orangenen Reflektoren?
Die Farbe spielt bei Leitpfosten eine entscheidende Rolle.
Weiße Reflektoren markieren in Deutschland die Standardführung des Fahrbahnrands und kommen auf der rechten Seite der Straße zum Einsatz. Sie sorgen für optische Orientierung und geben Fahrenden eine klare Vorstellung vom Straßenverlauf – besonders in der Nacht oder bei schlechter Sicht.
Orangene Reflektoren weisen auf Abzweigungen, Einmündungen oder spezielle Verkehrsführungen hin. Ihr Farbkontrast fällt schneller ins Auge und warnt frühzeitig vor Veränderungen im Straßenverlauf.
Was bedeuten blaue Reflektoren?
Blaue Reflektoren dienen nicht der Fahrbahnführung, sondern der Wildabwehr. Sie reflektieren Scheinwerferlicht seitlich in den Straßenrand und schrecken Wildtiere ab, da diese auf blaues Licht besonders empfindlich reagieren. Eingesetzt werden sie vor allem auf Landstraßen mit erhöhtem Wildwechselrisiko. Dort kommen sie als sogenannte Wildwarnreflektoren zum Einsatz.
Arten von Leitpfosten im Überblick
Leitpfosten unterscheiden sich nicht nur in ihrer Befestigung, sondern auch in ihrer Bauform. Jede Variante erfüllt einen speziellen Zweck – von dauerhafter Streckenmarkierung bis zu flexiblen Lösungen für temporäre Einsätze.
Eingrab-Leitpfosten
Diese Modelle werden fest in den Boden eingebracht und eignen sich für alle dauerhaft zu sichernden Fahrbahnabschnitte. Sie sind besonders robust und stabil – ideal für Landstraßen, Autobahnen oder Gefahrenbereiche. Umgangssprachlich werden sie in einigen Regionen auch als Leitpflock bezeichnet.
Sockel-Leitpfosten
Diese freistehenden Varianten sind besonders praktisch bei temporären Verkehrsführungen. Durch den Einsatz von Gummisockeln oder beschwerten Fußplatten lassen sie sich schnell auf- und abbauen – ganz ohne Bodeneingriff.
Abscher-Leitpfosten
Für Gefahrenbereiche, in denen eine Kollision nicht ausgeschlossen werden kann, kommen Abscher-Modelle zum Einsatz. Dank integrierter Sollbruchstelle knicken sie kontrolliert ab, ohne größere Schäden an Fahrzeugen zu verursachen. Gleichzeitig lässt sich das beschädigte Element unkompliziert ersetzen.

Wie werden Leitpfosten aufgestellt?
Die Aufstellung von Leitpfosten ist in Deutschland klar geregelt und folgt festen Vorgaben, um eine durchgängige und funktionale Fahrbahnmarkierung zu gewährleisten.
Standardabstand: Auf geraden Strecken werden Leitpfosten in der Regel alle 50 Meter gesetzt. Dieser Abstand sorgt für eine gleichmäßige optische Führung. In Kurven, an Gefahrenstellen oder unübersichtlichen Abschnitten kann der Abstand auf 25 Meter reduziert werden, um die Sichtführung zu verbessern.
Positionierung zum Fahrbahnrand: Leitpfosten stehen meist etwa 0,5 Meter von der äußeren befestigten Fahrbahnkante entfernt – so bleiben sie für den Verkehr gut sichtbar, ohne zu nah an der Fahrspur zu stehen. In Bereichen mit Entwässerungsgräben oder Leitplanken wird der Abstand entsprechend angepasst.
Ausrichtung: Die Reflektoren müssen stets zur Fahrbahn hin ausgerichtet sein. Bei einseitiger Fahrbahnmarkierung (z. B. Baustellen) wird die Sichtführung gezielt auf den befahrbaren Bereich beschränkt.
Besondere Hinweise: Auf Autobahnen und Schnellstraßen weisen viele Leitpfosten mit einem kleinen Pfeil auf Notrufsäulen hin – ein Detail, das im Ernstfall lebenswichtig sein kann. Auch bei Straßen mit Wildwechsel sind spezielle Varianten mit blauen Reflektoren möglich.
Gesetzliche Vorschriften beim Einsatz von Leitpfosten
Leitpfosten unterliegen in Deutschland klaren rechtlichen Vorgaben. Sie gelten laut § 43 Absatz 3 der Straßenverkehrs-Ordnung (StVO) als sogenannte Verkehrseinrichtungen und müssen entsprechend den technischen Richtlinien aufgestellt, gebaut und gekennzeichnet werden.
Verkehrszeichen 620:
Offiziell sind Straßenleitpfosten als Verkehrszeichen 620 klassifiziert. Ihre Form, Farbe und Reflektorenausstattung sind genau definiert – einschließlich der schwarz-weißen Farbgebung und der symmetrischen Anordnung der Reflektoren. Auch die Höhe ab Fahrbahnoberkante ist genormt und beträgt in der Regel 100 bis 120 cm.
DIN EN 12899-3:
Zusätzlich zur StVO regelt die europäische Norm DIN EN 12899-3 die Qualitätsanforderungen an passive Verkehrseinrichtungen wie Straßenleitpfosten. Diese Norm legt unter anderem Kriterien für Stoßfestigkeit, Witterungsbeständigkeit und Reflektorleistung fest – entscheidend für die Dauerhaftigkeit im Straßenalltag.
Einsatzpflicht:
Besonders auf außerörtlichen Straßen und Autobahnen sind Leitpfosten verpflichtend einzusetzen. Auch bei vorübergehenden Verkehrsführungen – etwa an Baustellen – kann eine temporäre Markierung durch mobile Leitpfosten erforderlich sein.
Für Kommunen, Bauunternehmen oder Straßenmeistereien ist die Kenntnis dieser Vorschriften wichtig, um rechtssicher und funktional zu handeln.