Seit über 20 Jahren bietet die STEIN HGS Lösungen rund um die Bereiche Absperrtechnik, Baustellenbedarf, Betriebsausstattung, Stadtmöblierung und Verkehrstechnik. Nach einem ereignisreichen Jahr 2020 richtet sich unser Blick in die Zukunft. In 2021 warten einige spannende und richtungsweisende Projekte auf uns, die zur Weiterentwicklung der STEIN HGS beitragen werden. Dies veranlasst uns dazu, einmal zurückzuschauen, wie alles begann. Alles über die Anfänge und den Weg bis zur heutigen STEIN HGS erfahren Sie im Interview mit unserem Gründer und Gesellschafter, Bodo Stein.

Anfänge und Entstehung

Wie fing alles an und woher kam eigentlich die Idee für Ihr Unternehmen?

Herr Stein

Mein kaufmännisches Interesse wurde schon sehr zeitig geweckt: aufgewachsen in einer Architektenfamilie mit zwei Brüdern habe ich von meinem Vater als sehr aktiver Unternehmer bereits in jungen Jahren einiges über unternehmerisches Wirken und den damit verbundenen Herausforderungen mitbekommen dürfen.

Nach der Schule absolvierte ich eine Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann, habe insgesamt 10 Jahre in meinem Lehrbetrieb gearbeitet und in allen Abteilungen mitgewirkt. In dieser Zeit habe ich nicht nur als Verbandsmitglied interessante Kontakte geknüpft, sondern habe mir auch ein breites Produkt- und Branchenwissen in u.a. in den heute bei uns starken Bereichen Absperrtechnik und Baugeräten aufgebaut.

Im Laufe der ersten Berufsjahre wuchs auch in mir der Antrieb selbst unternehmerisch tätig zu werden. Bereits als Jugendlicher habe ich meinem Vater bei vielen Architektenprojekten über die Schulter schauen dürfen, viel Interessantes gelernt und dabei im Laufe der Zeit oft meine eigenen Ideen entwickelt. Dabei fiel mir auf, dass zum einen die ansprechende Gestaltung der Außenbereiche der Objekte und zum anderen die Parkplatzsituation oft ein Problem darstellen. Dabei arbeitete ich mit bereits existierenden Materialien und entwickelte daraus ein durchdachtes Gesamtkonzept für eine optisch ansprechende sowie Vandalismus-geschützte Parkplatzbeschilderung, die es auch heute noch in seiner ursprünglichen Form gibt: die PSIGN Parkplatzbeschilderung war geboren.

Wie entstand daraus Ihr Geschäftsmodell?

Der erste Auftrag ließ nicht lange auf sich warten: eine Verwaltungsgesellschaft orderte 55 Beschilderungen – die Nachfrage nach diesen Produkten war langsam spürbar und die Basis für das Geschäftsmodell somit gelegt.

Mein Vater kaufte uns den ersten Computer: dies war Neuland für mich (zur Erinnerung: Das war Ende der 1990er Jahre), denn zuvor hatte ich mich mit dieser Technik kaum auseinandergesetzt. Der PC war eine echte Bereicherung: wir kreierten damit das erste Logo und auch das zweite Angebot wurde damit erstellt.

Von Fotostudio und Türen…

  • Mit einem Freund fuhr ich in ein Fotostudio nach Bendestorf (bei Buchholz i.d. Nordheide): dort stellten wir die Parkplatzpfosten auf und entwickelten den ersten Flyer, außerdem beklebte ich mein Auto mit dem Logo – als Marketingmaßnahmen musste das vorerst reichen.
  • Unser erstes Büro war keine typische Hinterhofgarage, sondern ein kleines Büro in einem Keller – das war zunächst ausreichend, denn so konnte ich mich rund um die Uhr um mein Geschäft kümmern. Vor Gründung der GmbH im Jahr 1999 hatte ich mir aus meiner bisherigen Arbeit durch den Vertrieb von Bauelementen wie bspw. Türzargen „meine Brötchen“ verdient. Da Bauelemente wie Tore und Türen aber in der Regel über Ausschreibungen bezogen werden und damit der Vertriebsprozess vergleichsweise langwierig ist, setzte ich mein Hauptaugenmerk fortan auf die Ausstattung von Parkplatzanlagen. Das Produkt selbst war schon vorhanden – somit war ich startklar!

… zu Parkplatzbeschilderungen und Absperrungen

  • Die Idee, eine Infoseite im „World Wide Web“ zu entwickeln, entstand bereits 2001. Mit der Veröffentlichung der Website im Jahr 2002 und der Integration einer Bestellfunktion, womit man alle Produkte auch online ordern konnte, war ich zu diesem Zeitpunkt zwar recht früh dran, aber wie sich zeigte lag ich trotzdem genau richtig. Das Internet und das Thema eCommerce steckte damals noch in den Kinderschuhen und das Potenzial wurde von vielen anderen Geschäftsleuten noch nicht gesehen.
  • Kurz darauf stieg ein Freund von mir mit in die Firma ein und kümmerte sich u. a. um alle EDV- und IT-Themen. Wir erweiterten unser Büro und besetzten nun schon drei Räume im Souterrain. Jetzt kamen auch die ersten Lieferanten auf uns zu, nachdem wir vorher ausschließlich selbst proaktiv Lieferanten suchten. Der Markt war damals noch nicht so transparent wie heute. Die damaligen Gespräche bildeten die Basis für starke zukünftige Geschäftsbeziehungen, die größtenteils noch bis heute bestehen.
  • Die Arbeit wurde immer mehr: An den Wochenenden kümmerten wir uns verstärkt um die Artikelpflege und die Angebotserstellung für den Online-Shop. Das Sortiment beinhaltete schon mehrere Produkte zu Stellplätzen und Absperrungen – es kamen mehr und mehr Anfragen nach weiteren Artikeln zum Thema Parkplatz, woraus sich das Sortiment „Alles für den Parkplatz“ formte.
  • Die Marke PSIGN Parkplatzbeschilderungen wurde weiter ausgebaut und durch viele Modellvariationen angereichert. Das Beschilderungssystem gibt es nun in vielen Designs, Farben und Bodenbefestigungen. Zu dieser Art der „innovativen“ Parkplatzbeschilderung gab es lange Zeit keine vergleichbaren Wettbewerbsprodukte, das machte das Sortiment zu etwas Besonderem.
  • Im Laufe der Zeit habe ich viel Unterstützung von meiner Familie, Freunden sowie Schülern und Studenten erhalten – viele halfen tatkräftig in der Firma mit und einige sind auch noch bis heute dabei! Unter Ihnen sind bereits einige Mitarbeiter mit mehr als 10 Jahren Betriebszugehörigkeit! Unser Geschäftsführer, Stephan Otte, leitet bereits seit 2015 mit mir zusammen die STEIN HGS GmbH, seit 2019 ist er allein an der Spitze – ich bin seitdem als Gesellschafter nicht mehr operativ tätig, schaue allerdings regelmäßig und gerne im Büro vorbei.
  • Als die Aufträge immer mehr wurden und sich der Mitarbeiterstamm weiter vergrößerte, wuchs der Wunsch nach einem anderen Standort – in unserem alten Büro gab es nach einer Vergrößerung aus dem Keller in die oberen Geschosse keine Optionen mehr. Nach zwei Jahren intensiver Suche – ich hatte sehr konkrete Vorstellungen – fand ich das geeignete Objekt für mein Vorhaben. Seit 2016 sitzt das Unternehmen im Gewerbepark Beckedorf in Seevetal, direkt an der Autobahn A7 vor den Toren Hamburgs.  Das Gebäude haben wir vor dem Einzug gänzlich sehr modern umgebaut sowie mit neuem Mobiliar ausgestattet. Jetzt arbeitet das Team in einem modernen Umfeld und einem großartigen Arbeitsklima. Daher können sich alle damit noch stärker und mit viel Freude auf die Kundenwünsche konzentrieren.

Wie baut man ein funktionierendes Geschäft auf?

Wichtig ist vor allem, mit Leidenschaft an die Sache heranzugehen, den Glauben an die eigenen Produkte/Ideen zu haben und den Sinn auf dem Markt darin zu erkennen. Ich hatte damals keinen eigenen Businessplan – so wie das heute häufig notwendig ist. Für mich zählte Ausdauer, Risikobereitschaft und die Planung der richtigen Absatzwege, genauso wie das langsame, gesunde Wachstum. Heute haben für mich die eigene Identität und die persönliche Entwicklung einen sehr hohen Stellenwert.

Haben Sie einen Tipp für andere Existenzgründer?

In den Anfangszeiten, und auch später noch, lag neben meinem Bett ein ganz wichtiges Utensil: mein Ideenbuch. Darin habe ich alles aufgeschrieben, was mir nachts einfiel. Nichts ist schlimmer, als morgens aufzuwachen und zu wissen, dass man einen tollen Gedanken gehabt – ihn nun aber schlicht nicht mehr im Kopf hat. Dies konnte mir damit nicht passieren! Es ist also nach wie vor eine echte Empfehlung – heute sicher im Handy, anstelle des Notizbuchs.

Entwicklung

Was macht Ihre Firma aus? Was macht sie so besonders?

Dazu fallen mir gleich mehrere Stichpunkte ein: Wir sind ein einzigartiges Team, mit fast schon familiärem Umgang. Die Hierarchien sind flach – so haben wir stets ein offenes Ohr für verschiedene Themen und Vorschläge. Wir nehmen tolle Ideen nicht nur auf, sondern setzen diese auch gern um. Dabei haben wir einen hohen Anspruch, bleiben flexibel und sind doch strukturiert.

Unser stark serviceorientiert geprägter Umgang sichert uns nicht nur Nachhaltigkeit in der dauerhaften Kundenbindung, sondern festigt auch das gemeinsame Verständnis für unsere Produkte.

Gab es bestimmte ‚Meilensteine‘ in der Historie der Firma? Was macht Sie besonders stolz?

Ja, die gab es auf jeden Fall. Manche Schritte waren kleiner, manche größer – aber letztendlich trugen sie alle dazu bei, dass sich das Unternehmen weiter entwickeln konnte und nun genau da ist, wo wir jetzt stehen.

Der Werdegang wurde geprägt von neuen Technologien, wie zu den Anfängen z.B. das schnelle Heranwachsen des Internets und unserem Onlineshop-Konzept oder später dann die Umstellung auf ein papierloses Unternehmen: das nicht nur umweltschonender ist, sondern uns auch eine unglaubliche Zeitersparnis ermöglicht und so den Fokus auf andere Dinge setzen lässt.

Ganz wichtig war und sind natürlich für mich alle Zuwächse meines Teams: denn jeder Mitarbeiter gibt uns neue Impulse und festigt das gesamte Grundgerüst des Unternehmens. Der Firmenumzug 2016 von Hamburg nach Seevetal schaffte uns dafür den nötigen Raum – der Appetit auf eine weitere Entwicklung mit gesundem Maß ist also ungebrochen.